Verein: Make Your Town Queer
Lucas

Lucas

trans

Pronomen: er / ihm

Trans Pride Flag

Die Flagge wurde 1999 von Monica Hemls kreiert. Die blauen Sttreifen stehen für Männlichkeit, die pinken für Weiblichkeit. Das weiß repräsentiert nicht-binäre, intergeschlechtliche und transitionierende Personen.

Trans*


Als Transgender wird eine Person bezeichnet, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifiziert und sich "im flaschen Körper" fühlt. Der Begriff setzt sich zusammen aus dem lateinischen 'trans' (= jenseits von) und 'gender' (= soziales Geschlecht), er wurde von der trans-Aktivistin Virgina Prince in den 70er Jahren geprägt.


               

                       „We ain’t broken – so stop trying to fix us!“ - Prince.


Nicht alle Transgender-Personen wollen auch ihr biologisches Geschlecht ändern lassen. 

Diese geschlechtsangleichende Operation und Sterilisation waren bis 2011 in Deutschland vorgeschrieben,

um das gewünschte Geschlecht offiziell ändern zu lassen. Dies ist heute verfassungswidrig. 


Transsexuelle sind eine Untergruppe der Transgender. Auch sie fühlen sich im falschen Körper.

Sie wollen ihr biologisches Geschlecht zum anderen binären Geschlecht (männlich oder weiblich) durch eine

Hormontherapie und Operationen ändern lassen. Oft lehnen Transgender dies ab. 

Viele Transgender sehen sich nicht als transsexuell, weshalb Transsexuell kein Überbregiff ist. 


Ob sich eine Person als TransMann oder als TransFrau identifiziert, ist abhängig von der 

persönlichen Geschlechtsidentifikation. Ein biologischer Mann der sich als Frau identifiziert ist 

eine Transfrau, oder auch 'Mann-zu-Frau' oder im englischen 'male-to-female'. Und umgekehrt.

Hier ist es egal, ob die Person eine geschlechtsangleichende Operation gemacht hat oder nicht. 


Transvestiten, zusammengesetzt aus 'trans' (= jenseits von) und 'vestire' (=kleiden), tragen aus den verschiedensten Gründen Kleidung des anderen Geschlechts. Hier spielt die sexuelle Orientierung keine oder eine untergeordnete Rolle. Transvestiten möchten meist nicht dauerhaft im anderen Geschlecht leben. Während Travestie-Künstler meist in verschiedene Rollen performen, spielen Drag-Queens  und Drag-Kings meist eine feste Rolle. (Quelle: www.noizz.de)


 

Interview

Könntest du dich kurz vorstellen? Wie identifizierst du dich?


Hey, mein Name ist Lucas und ich bin ein transgender Mann. Ich identifiziere mich als bisexuell und transgender.

Für lange Zeit dachte ich, ich wäre non-binary, da diese Geschlechtsidentität in meinem sozialen Umfeld vertreten war. So hatte ich mich gegenüber ein paar Freunden als non-binary mit dem Namen Luca geoutet.

Allerdings stellte ich nach einer Weile fest, dass ich dort doch nicht zu 100% reinpasse, so kam dann das „S“ an Lucas und auch das er/ihm Pronomen. Das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, mit der ich heute glücklich leben kann.

Wie verlief dein Coming-Out?


Der Großteil meiner Freunde kam mit meiner Entscheidung, mich zu outen, und meiner persönlichen Identifizierung als transgender Mann sehr gut zurecht, sie akzeptieren und unterstützten mich. Leider gab es auch Personen, die nicht damit klarkamen, allerdings waren das nur ein oder zwei. Mir ist aber bewusst, dass ich nur die Menschen brauche, die mich verstehen und somit ist es ok für mich - auch wenn es schwer ist, aus diesem Grund Freunde zu verlieren.

Bei meinen Eltern habe ich mich über einen Brief geoutet. Nachdem ich den Brief abgeschickt hatte, fuhr ich in der Zwischenzeit zu einem Freund nach München, um einem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Das war im Nachhinein betrachtet überflüssig. Auch sie kommen mittlerweile sehr gut damit klar und wollen mir bei meiner Transition helfen.

Was rätst du anderen transgender Personen?


Was ich zum Coming-Out rate ist: vorsichtig sein! Man sollte erstmal schauen, wie die Eltern und Freunde auf das Thema reagieren, und dann abwägen, ob es im Moment die richtige Entscheidung ist sich zu outen. Außerdem sollte man immer eine sichere Unterkunft als Backup haben.

Was ich aber sagen muss: es lohnt sich total. Nach meinem Coming-Out ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Es nimmt einem so viel Last von den Schultern. Es fühlt sich einfach toll an man selbst zu sein. Sei du selbst!