Verein: Make Your Town Queer
gaycon.de

www.gaycon.de


das queer online Magazin für Nürnberg & Franken

Interview

Könntet ihr euch kurz vorstellen?


Als selbständiger Journalist Norbert Kiesewetter habe ich vor fast 10 Jahren, genau im Februar 2011, www.gaycon.de als Online-Nachrichtenmagazin für die Community gegründet. GAYCON steht für die queere Community Nürnberg. Ursprünglich war es nur als Ergänzung der Community-Pressearbeit für die damaligen Print-Hefte gedacht. Nach der Einstellung des letzten Gay-Printheftes aus Nürnberg machte ich als reines Internet-Angebot weiter. Mit den Jahren entwickelte sich daraus das queer online Magazin für Nürnberg & Franken. Oder besser gesagt, ist es heute die LSBTTIQ*-Online-Zeitung der Metropolregion Nürnberg. Mit Berichten, Interviews, Kulturtipps, Szenenews, Terminen sowie Eventfotos. Finanziert wird alles durch Werbeanzeigen aus der regionalen Community.

Ihr haltet nun schon mehrere Jahre die Partyszene in Fotos fest, was war euer Highlight?


Weil die Anlässe so unterschiedlich sind, ist es schwer, etwas als Highlight zu definieren. Egal, ob Schlampenfest, DJ-Party, Dinnershow, Travestie, Straßenfest, Fasching, alles hat seinen eigenen Reiz. Der CSD Nürnberg mit Demo und Straßenfest sowie die CSD Abendparty im Hirsch haben sich in den letzten Jahren total zum Positiven verändert. Als Reporter bekommt man alles hautnah mit. Dass auch Organisatoren von anderen CSDs in Deutschland voll des Lobes waren für die super Stimmung. Und natürlich die „Rosa Trachtennacht / Rosa Montag“ im Bierzelt auf dem Nürnberger Volksfest, da ist ebenfalls eine super Stimmung.

Was wünscht ihr euch in Zukunft für die LGBTIQA*- Bewegung? Was kann jeder einzelne dafür tun?


Wenn es Veranstaltungen aus unserer Community gibt, auch tatsächlich hingehen! Nicht nur zum CSD. In der Vor-Corona-Zeit hatten wir eine riesige Menge an Terminen und da war bestimmt für jeden etwas dabei. Dadurch lernt man vielleicht auch ganz neue Gruppen persönlich kennen. Außerdem gibt es viele Vereine, die Projekte nicht umsetzen können, weil einfach zu wenige Menschen mitmachen. Viele ehrenamtlich Tätige nutzen ihre Freizeit für die Community. Es wäre schön, wenn sich noch mehr engagieren, gerade im Hinblick auf eine Europride 2025 in Nürnberg. Nur durch viele helfende Hände kann ein so großes Event gestemmt werden. Das wäre die Chance für die Community in der Metropolregion, sich in ganz Europa und sicherlich darüber hinaus vorzustellen.

Wie hat sich die Community im Laufe der Zeit verändert? Was ist besser geworden, was ist schlechter geworden?

 

Das Internet hat seine guten und schlechten Seiten. Gut ist die jederzeit mögliche Aktualisierung, Platz für viele Bilder und Sichtbarkeit über die Region hinaus.
Während die Leute früher in die Szenekneipen gegangen sind, um jemanden kennenzulernen, geht man heute auf die entsprechenden Dating-Seiten, einige besuchen nur noch große Events. Natürlich stehen heute die Szenelokale unter starkem Konkurrenzdruck zur üblichen Stadtgastronomie mit den stylischen Sisha-Bars oder dem Stadtstrand. Aber es freut mich, dass ich aktuell über viele Renovierungen in den bestehenden Szenelokalen berichten konnte. Das ist der einzige Weg! Die Szene muss attraktiv bleiben, dann kommen auch die Gäste wieder. Was natürlich toll ist, heute ist im Prinzip fast alles möglich. Die Stadt steht hinter der Community. Wir haben immer offene Türen..

Wie lange verfolgt ihr nun schon die Community in Franken und haltet diese fest?


Im Jahr 2010 hatte ich mich beim damaligen LEO-Magazin speziell für die Nürnberg-Seiten als Reporter beworben und kam damit in die regionale GAY Pressearbeit quasi zurück. Denn schon 1994 hatte ich meinen heutigen Mann Klaus bei der Gründung einer ehrenamtlichen GAY- Zeitungsgruppe kennengelernt. Das Heft gab es damals allerdings nur drei Jahre. Nachdem ich danach mit verschiedenen Prints Erfahrungen sammeln konnte, war für mich erkennbar, dass letztendlich alle an Finanzierungsproblemen scheiterten. Deshalb war es für mich auch ein Experiment, ab Februar 2013 meinen Journalismus über Anzeigen in einem Internetmagazin zu finanzieren. Doch die meisten Stammkunden sind seit der ersten Stunde dabei. Das freut mich und erfüllt mich mit Dankbarkeit. Schön ist auch, dass mein Mann bei meinen Einsätzen meistens mitkommen kann.

GAYCON Titelbild:

Gaycon ist immer auf der Suche nach Freiwilligen für ein Fotoshooting zum Model des Monats, zum Frauen- & Männderpaar des Monats. Bei Intersse genügt eine Mail mit Bild an die Mailadresse: info@gaycon.de. Die Shootings finden meistens im Stadtgebiet Nürnberg statt. Das Outfit wählen die Models selbst, je nachdem welche Jahreszeit abzubilden ist.